Was ist Schüleraustausch – und was ist es nicht?

Schüleraustausch ist für alle Beteiligten eine sehr aufregende und spannende Sache: neues Umfeld, neue Menschen, neue Schule – kurz, neues Leben.
Viele die den Wunsch haben einmal während der Schulzeit für mehrere Monate in ein fremdes Land zu gehen, haben auch genaue Vorstellungen, wie ihre Zeit dort aussehen soll, andere haben hingegen fast gar keine Vorstellung von dem, was sie erwarten könnte. Wir möchten in diesem Blogbeitrag gerne einige Fragen dazu klären und deutlich machen, was man von einem Schüleraustausch erwarten kann und was nicht.

  1. Austausch
    Ganz oft bekommen wir die Frage gestellt, was es eigentlich mit dem Begriff „Schüleraustausch“ auf sich hat. Immerhin bedeutet „Austausch“ ja eigentlich, eine/r geht, der/die andere kommt. So ist es allerdings in den meisten Fällen nicht. Im Gegenzug auch jemanden aus einem anderen Land aufzunehmen ist zwar oft möglich wenn man das gerne möchte, aber auf keinen Fall ein Muss. Daher passt in den meisten Fällen auch der Begriff „Auslandsaufenthalt“ besser als „Schüleraustausch“.
  2. Eine große, aufregende Reise
    So stellen sich viele Schülerinnen und Schüler ihre Zeit im Ausland vor, jedoch müssen wir sagen, ganz so ist es dann doch nicht. Natürlich ist es alles sehr spannend, immerhin ist es für die Meisten auch die erste lange Zeit weg von zu Hause und da kann man schon mal aufgeregt sein und das Gefühl von einer Reise bekommen. Das ist auch alles erstmal richtig so 🙂  Allerdings darf man nicht vergessen, warum man ins Ausland geht: man ist nämlich dort vor allem anderen erstmal Schüler/in. Das bedeutet wie zu Hause auch, zur Schule gehen, Hausaufgaben machen, lernen, Tests und Klassenarbeiten schreiben. Das Thema Schule wird sehr ernst genommen und internationale Schüler/innen werden gerne unterstützt, damit sie ihre Schulzeit im Ausland gut meistern.
    Aber es ist wichtig zu wissen, dass ein Schüleraustausch keine Urlaubsreise und man selber auch kein Tourist ist.
  3. Die Gastfamilie
    Die meisten Schüler/innen werden in Gastfamilien leben und auch hier ist es wichtig den Begriff nicht falsch zu verstehen. Es heißt zwar Gastfamilie, jedoch sollte man sich nicht unbedingt wie ein Gast verhalten. Ein Gast ist jemand, der zu besuch kommt, meistens eingeladen wird und während seinem Besuch auch selten bei irgendetwas helfen muss – er ist immerhin der Gast. Wer sich das unter einer Gastfamilie vorstellt, liegt absolut falsch. Als Austauschschüler/in sollte man sich im Klaren darüber sein, dass es nicht selbstverständlich ist, dass eine fremde Familie einfach so Haus und Herz für euch öffnet. Diese Menschen sind bestimmt genauso aufgeregt wie ihr, möchten euch kennenlernen und Zeit mit euch verbringen. Deshalb ist es wichtig, dass man ein Familienmitglied wird und sich auch so verhält. Dazu gehört auch, dass man sich an das Leben der Familie anpasst, im Haushalt hilft und andere Aufgaben übernimmt. Es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl nach eurer Zeit im Ausland eine zweite Familie zu haben, in der man sich genauso wohl fühlt wie in seiner eigenen.
    Und denjenigen die sich vielleicht denken: „aber die Gastfamilie bekommt ja schließlich Geld dafür, dass ich dort leben kann“, können wir sagen, dass die Familien die Geld bekommen (und es bekommen auch nicht alle Geld) meistens gerade mal so viel bekommen, wie sie für euch auch ausgeben. Immerhin lebt ihr dort mit im gleichen Haushalt und sie bezahlen mehr Strom, Wasser und Nahrungsmittel durch eine weitere Person.
    Zu einem harmonischen Familienleben gehören immer alle dazu – genauso wie zu Hause auch. Und wenn sich jeder bemüht und man füreinander da ist, werdet ihr mit einer Gastfamilie eine tolle und unvergessliche Zeit erleben können.
  4. Die Sprache
    Egal ob Englisch, Spanisch, Französisch oder eine andere Sprache, wenn ihr ins Ausland geht erhofft man sich natürlich seine bisherigen Sprachkenntnisse zu verbessern und sie im besten Fall am Ende fließend sprechen zu können. Dazu können wir nur sagen: das hat bisher noch fast jeder geschafft! 🙂 Es ist natürlich trotzdem sehr empfehlenswert, dass man schon ein paar Vorkenntnisse in der Sprache hat.
    Wenn man offen und nicht zu schüchtern ist, sollte das mit der Sprache schneller klappen als gedacht, aber hier ist wichtig, je mehr man direkt zu Beginn spricht, desto besser! Man sollte keine Angst haben Fehler zu machen, denn durch Fehler lernt man ja bekanntlich, und wenn man seine Freunde und Gastfamilie direkt bittet, falsche Wörter und Sätze zu verbessern, lernt man umso schneller.

Natürlich gehören zu einem Schüleraustausch noch viele weitere Aspekte dazu, aber diese beinhalten sicher die ersten wichtigsten Informationen, die man haben sollte bevor man sich für einen Aufenthalt im Ausland entscheidet.