Auslandsjahr: Wann bekomme ich meine Gastfamilie?

Auslandsjahr: Wann bekomme ich meine Gastfamilie?

Zwei Fragen, die wahrscheinlich jeden angehenden Austauschschüler beschäftigen: wann bekomme ich meine Gastfamilie? Wann bekomme ich meine Schuldetails? Die Fragen nach dem Zeitpunkt der Platzierungen im Ausland erreichen uns jedes Jahr auf Neue und wir können die Aufregung sehr gut verstehen.
Alles, was ihr zum Thema Platzierungen im Schüleraustausch wissen solltet und welche Tipps wir hierzu gerne an euch weitergeben möchten, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst. 

Warten, warten, warten…

Der Schüleraustauschvertrag ist unterschrieben, die Vorbereitung für dein Auslandsjahr ist abgeschlossen und die meisten Bewerbungsunterlagen hast du ausgefüllt. Und jetzt? Jetzt heißt es abwarten. Denn in den meisten Programmen kann es bis kurz vor Abreise dauern, bis deine Austauschorganisation deine Platzierungsdetails erhält. Ganz schön nervig. Vor allem wenn man schon andere Austauschschülern der Saison kennengelernt hat, die bereits Informationen zu ihrer Gastfamilie erhalten haben. Oft stellen sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Austauschprogrammen folgende Fragen:

  • Bin ich der oder die einzige ohne Platzierung?
  • Warum dauert das so lange? Ich habe doch schon vor längerer Zeit alles Notwendige ausgefüllt.
  • Warum möchte mich keine Gastfamilie aufnehmen?
  • Sind meine Bewerbungsunterlagen nicht gut genug?

Die Gedanken und das Gefühlschaos vor deinem Auslandsjahr können wir gut verstehen. Da alle iE-Teammitglieder bereits selbst einmal eine Zeit lang im Ausland gelebt haben, können wir uns gut in deine Situation hineinversetzen. Und auch die Sorgen von Eltern kennen wir und erleben wir jede Saison aufs Neue. Hier folgen nun unsere Infos, die du und auch deine Eltern zum Thema Platzierung und Gastfamilie kennen solltet sowie unsere Tipps, wie ihr am besten mit der aufregenden Wartezeit umgeht.

Was bedeutet eigentlich Platzierung?
Gehört hierzu „nur“ eine Gastfamilie?

Hilfreich ist es in jedem Fall, wenn du verstehst, was alles zu deiner Platzierung im Ausland dazugehört. Hier gilt es klar zu unterscheiden, für welches Programm du dich vorab entschieden hast.

Bist du Teilnehmer:in eines Gastfamilienprogramms? Dann gehören zu deiner Platzierung neben der Gastfamilie auch noch ein Schulplatz und persönliche Betreuung vor Ort. Hast du dich für eine Privatschule entschieden, kennst du diese natürlich oft schon vorher und fieberst „nur noch“ auf den Erhalt deiner Gastfamilie hin. Bist du Teilnehmer:in eines öffentlichen Schulprogramms, ist sowohl die Schule als auch die Gastfamilie vorab meist noch nicht bekannt.

Der Platzierungsprozess in den Gastfamilienprogrammen dauert oft mehrere Wochen bis Monate. Gastfamilien müssen geprüft werden, Gastgebervereinbarungen müssen unterschrieben und genehmigt werden. Vorab finden viele Gespräche und Interviews zwischen den Gastfamilien und den Austauschorganisationen statt. Ebenso ist deine Organisation in Kontakt mit einzelnen Schulen. Es müssen Schulplätze angefragt, Bewerbungsunterlagen eingereicht und Aufnahmedokumente seitens der Schule unterschrieben werden. Anschließend erfolgt oft noch deine offizielle Anmeldungen an der Schule über deiner Schüleraustausch Organisation. Es ist also jede Menge zu tun.

Vielleicht hast du dich auch für einen Auslandsaufenthalt im Internat entschieden. Dann gehört zu deiner Platzierung natürlich ebenfalls die offizielle Annahme deiner ausgewählten Schule. Auch in den Boarding Schools gibt es durch die sogenannten „Dort Parents“ natürlich persönliche Betreuung und Familiengefühl. Einige Internate möchten vorab ein Interview mit dir führen, um dich persönlich kennenzulernen, bevor sie eine Annahmeerklärung unterschreiben. Ein kurzes Bewerbungsgespräch also. Danach heißt es natürlich auch noch einmal abwarten, bis eine offizielle Entscheidung seitens der Schule getroffen wird.

Versuche Geduld zu haben und zu vertrauen

Einige Schulen nehmen fast das ganze Schuljahr über Bewerbungsunterlagen von Austauschschülern an, andere wiederum haben hierfür feste Zeiten im Schuljahr vorgesehen. Wenn du beispielsweise im Sommer, zum neuen Schuljahresbeginn in dein Auslandsjahr starten möchtest, kann es sein, dass deine Organisation schon ein halbes Jahr vorher deine Bewerbungsunterlagen dort einreichen muss. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch Schulen, die erst zum Ende des laufenden Schuljahres die Bewerbungen der neuen internationalen Schüler:innen annehmen. Hier erfolgt eine Schulplatzvergabe also auch erst später und du erfährst deine Platzierung unter Umständen erst kurz vor Ausreise. Dies heißt jedoch nicht, dass deine Unterlagen „schlechter“ sind als die von anderen.

Auch Gastfamilien entscheiden sich teilweise erst kurzfristig dazu, im neuen Schuljahr jemanden aufzunehmen und müssen anschließend noch einen Prüfungsprozess durchlaufen. Diejenigen, die sich früher dazu entscheiden, benötigen unterschiedlich viel Zeit für die Entscheidung, wen sie gerne aufnehmen möchten. Jede Familie ist ganz individuell.

Vertraue darauf, dass deine Austauschorganisation den Platzierungsprozess so schnell, wie es eben möglich ist, abwickelt. Sobald alle Bestandteile deiner Platzierung vorliegen, wirst du umgehend informiert. Wir von iE rufen alle unsere Schülerinnen und Schüler bei Platzierungserhalt an, um die tollen Nachrichten persönlich zu überbringen. Deine Geduld wird sich sicher auszahlen und oft ist die Freude dann umso größer.

Vergleiche dich nicht mit anderen

Ein Tipp, den wir dir geben möchten, ist dich nicht davon verrückt machen zu lassen, wenn andere bereits eine Platzierung erhalten haben. Wie du hier gelesen hast, liegt eine spätere Platzierung nicht zwingend daran, dass dich niemand aufnehmen möchte oder keine Schule zusagt. Wenn du mit anderen Austauschschülern in Kontakt stehst und jemand vor dir eine Platzierung erhält, freue dich für sie anstatt neidisch zu sein. Wenn es bei dir soweit ist, werden sich die anderen auch für dich freuen.

Dies gilt ebenfalls für den Zeitpunkt an dem du deine Platzierungsdetails erfährst. Jede Schule sowie Gasfamilie ist unterschiedlich. Es gibt größere und kleinere Schulen, mit mehr oder weniger Schüler:innen, verschiedenen Aktivitäten und Angeboten. Genauso gibt es Gastfamilien mit vielen oder weniger Familienmitgliedern, mit oder ohne Kindern, einige leben auf dem Land, andere in Städten. Vergleiche deine Platzierung nicht mit der eines anderen. Vergleiche sie am besten auch nicht zu sehr mit deinem Leben zu Hause. Versuche nichts als „besser“ oder „schlechter“ zu bewerten. Die Dinge werden einfach „anders“ sein.

Im Schüleraustausch geht es neben der High School Erfahrung auch um das Zusammenbringen von Menschen; ganz egal welche Herkunft sie haben. Wenn es anders aussieht als zu Hause, freue dich darauf! Denn genau das möchtest du doch: etwas anderes erleben, weg von zu Hause, in einem fremden Land. Hier gehört eine Menge Mut dazu. Doch den hast du ja durch die Entscheidung für einen Schüleraustausch bereits ein Stück weit bewiesen.

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