Pauline ist Teilnehmerin des USA Public High School Programms bei iE- international EXPERIENCE e.V. und lebt derzeit bei einer U.S.-amerikanischen Gastfamilie im Bundesstaat Ohio. Hier auf dem iE-Blog könnt ihr ihre Auslandserfahrung in den nächsten Monaten verfolgen, denn sie hält ihre Erlebnisse in verschiedene Beiträgen fest. Seid dabei und begleitet Pauline durch ihren Schüleraustausch in den USA.
Hi!
Ich bin Pauline, ich bin 17 Jahre alt und lebe gerade in der Nähe von Cleveland in Ohio. Ich würde euch gerne mehr von meinem Auslandsjahr erzählen und ihr werdet nun jeden Monat einen neuen Blogpost lesen können. Aber erstmal zurück zum Anfang..
Abschiedsfeier, Kofferpacken & Verabschieden
Alles hat am 17.08. dieses Jahr angefangen. Das war der Tag, an dem ich ins Flugzeug nach Detroit gestiegen bin. Die Tage davor waren mehr oder weniger ziemlich chaotisch. Ich musste packen und am Tag vorher plötzlich noch einen zweiten Koffer dazu buchen. Also ein kleiner Tipp an alle: Fangt früh genug mit Packen an! 🙂 Außerdem haben meine engsten Freunde mich mit einer Abschiedsparty am Montag in der Woche davor überrascht – das war echt sehr süß. Der klassische USA Kuchen war auch dabei und war besser als ich dachte (danke Nele :)). Wir hatten viel Spaß und ich musste mich dann auch schon von zwei Freunden für die kommenden 10 Monate verabschieden. Das fiel mir an dem Tag noch recht einfach, vermutlich weil ich es noch nicht realisiert hatte. Richtig realisiert hab ich es tatsächlich erst am 17.08., aber davor habe ich mich noch von allen verabschiedet. Das war teils mit Tränen verbunden, jedoch fiel es mir leichter mit dem Gedanken: “Ich wandere ja nicht aus”. Und somit kam der Tag des Flugs schneller als gedacht und der schlimmste Abschied stand bevor. Aber auch das habe ich geschafft und an alle zukünftigen Austauschschüler/innen: Ihr schafft das! Ein tolles Jahr steht euch bevor!!
Flug in die USA
Ziemlich witzig rückblickend ist, dass ich meinen Handgepäckskoffer in einem Geschäft vergessen hatte, nachdem wir mit dem Check-In durch waren. Zum Glück ist mir das recht schnell eingefallen und der Koffer war auch noch da, wo ich ihn stehen lassen hatte. Das war dann der erste Schock (und ich war noch nicht einmal alleine zu diesem Zeitpunkt!). Als ich mich dann endgültig verabschieden musste, wollte ich absolut nicht gehen. Nur blieb mir nichts anderes übrig und somit bin ich dann durch die Security Kontrolle gegangen.
Ich war tatsächlich ziemlich verwirrt, erstens, weil Terminal 2 in Frankfurt anders als Terminal 1 ist und ich eher an Terminal 1 gewöhnt bin. Und zweitens war der sogenannte Border Check etwas, das ich das erste Mal gemacht habe. Ich dachte, ich gehe gleich durch die normale Security, aber als ich mit dem ersten Check fertig war, war ich in einem komplett anderen Bereich und kam dann zu einer Sicherheitskontrolle für nur drei Flüge. Einer davon war meiner nach Detroit. Die anderen gingen Richtung New York und nach Atlanta.
Für den Security Check musste ich dann tatsächlich länger warten, allerdings nur, weil sie alle Passagiere für den New York Flug vor lassen mussten, da das Boarding für diese schon begonnen hatte. Letztendlich hat das aber reibungslos funktioniert. Die nächste Hürde war also geschafft. Hinter dem Security Bereich waren dann eigentlich nur vier Gates und ich bin direkt zu meinem Gate gegangen. Tatsächlich war alles eher “abgekapselt”, anders als ich es von Terminal 1 kenne. Es kam dann auch zum ersten Mal der Moment, in dem ich jemand Fremdes auf Englisch angesprochen habe. Nach dem dritten Check (Visa und Reisepass, wenn ich mich richtig erinnere) ging dann recht schnell das Boarding los. Es wurde also ernst!
Im Flugzeug selbst hab ich recht viel geweint, was im Nachhinein schon ein bisschen peinlich und unnötig ist, aber ich glaube jeder Austauschschüler kann das irgendwie nachvollziehen und es ist auch okay seine Emotionen zuzulassen. Toll war, dass ich mein Essen als erstes bekommen habe aufgrund von meiner Sondermahlzeit (vegan) und das Essen war tatsächlich richtig gut. Blöderweise konnte ich nicht so viel trinken, da der junge Mann neben mir die ganze Zeit geschlafen hat und ich ihn nicht wecken wollte. Als er dann wach war, habe ich meine Chance genutzt und konnte endlich auf die Toilette gehen (nach 7 Stunden!). Also eine kleine Empfehlung an alle: Traut euch die Person neben euch anzusprechen anstatt weniger zu trinken nur damit ihr nicht auf Toilette müsst. Ist nicht so angenehm.
Ankunft in Detroit, Immigration & Kofferband
Richtig realisiert im Flugzeug habe ich es dann, als sich meine Zeit umgestellt hat und das hat nochmal viele Tränen verursacht, auch wenn ich schon dachte das Weinen sei vorbei. Relativ schnell bin ich dann aber auch schon im eher regnerischen Detroit gelandet und die Immigration stand bevor. Das war etwas, vorher ich richtig Angst hatte, aber Spoiler: es war mega easy! Tatsächlich war es sogar etwas witzig, weil ich es erst nicht mitbekommen hatte, dass der Officer mich meinte, als ich dran war. Er hatte jedoch viel Verständnis und hat mir dann nur ein paar Fragen (ob ich schonmal auf einer Highschool war, schon mal ein Auslandsjahr gemacht habe, ..) gestellt, die einfach zu beantworten waren. Dann hat er noch meine Fingerabdrücke genommen, ein schnelles Bild gemacht und dann durfte ich gehen.
Das Kofferband war direkt dahinter und die komplette Situation hat mich sehr verwirrt, da ich keine Ahnung hatte, wo ich hin muss. Aber zunächst musste ich ja eh auf meine Koffer warten. Nach einer gefühlten Ewigkeit und vermutlich auch als letztes kamen sie dann und diese vom Kofferband runterzubekommen war gar nicht so einfach. Leider haben die Amerikaner dort nicht so viel von ihrer Hilfsbereitschaft gezeigt, aber ich habe es auch alleine geschafft. Ich war so erleichtert, als ich dann beide Koffer hatte und den richtigen Exit gefunden habe. Ich musste übrigens auch nicht durch den Zoll oder Ähnliches, wovor ich ebenfalls sehr Angst hatte. Durch den Exit gegangen, habe ich auch schon meine beiden Gasteltern (mit dem süßesten Schild) gesehen und wurde total lieb empfangen. Wir sind dann zum Auto gegangen und haben Dinner in einem Burger Restaurant gegessen. Das war einfach mega lecker! Alle meine Bedenken waren auch weg, direkt nachdem ich sie gesehen habe und wir haben uns echt super von Anfang an verstanden. Die dreistündige Autofahrt hat sich auch gar nicht so lange angefühlt und es war das erste Mal für mich in einem Tesla (verliebt in dieses Auto haha).
Die erste Zeit mit meiner Gastfamilie
Als wir dann zuhause ankamen, habe ich meine zwölfjährige Gastschwester und meinen 15-jährigen Gastbruder kennengelernt. Auch die Hunde (zwei deutsche Schäferhunde) haben mich lieb empfangen (mit viel Bellen, aber das ist normal für die beiden) und meine Gastoma war auch gerade hier und hat sich total gefreut. Es war echt super aufregend und manchmal würde ich diesen Tag gerne nochmal erleben. Mein Zimmer das erste Mal zu sehen war dann natürlich das nächste Highlight und meine Gasteltern haben sich damit unglaublich viel Mühe gegeben, wofür ich unglaublich dankbar bin. Auch die Geschenke, die ich bekommen habe, waren so süß, ich kann es immer noch nicht glauben was ich alles bekommen habe (ich platze vor Dankbarkeit).
Und tatsächlich habe ich meine beiden Koffer, meinen Handgepäckkoffer und meinen Rucksack noch in derselben Nacht ausgepackt und war dann letztendlich 28 Stunden wach. Trotzdem bin ich dann komischerweise um 7 Uhr schon aufgewacht und gegen 8 Uhr haben wir dann einen Spaziergang gemacht nachdem ich meine andere Gastschwester (5) und meinen anderen Gastbruder (2) kennengelernt habe. An das Frühstück an diesem Tag kann ich mich leider nicht mehr erinnern, jedoch an das erste Abendessen: Shepherd’s Pie, einfach so lecker. Generell kocht meine Gastmutter einfach so gut und ich konnte schon so vieles probieren. Dafür bin ich sehr dankbar! Am selben Tag sind wir dann noch zum Strand gefahren (Lake Erie) und hatten Icecream, die größer war als ich es mir vorstellen hätte können. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich in Amerika bin haha.
Am nächsten Tag ging es dann auch zu Target mit dem ersten Starbucks-Drink hier, wir haben Badminton gespielt und sind ins Holden Arboretum gegangen (einfach wunderschön da!). Danach haben wir noch eine kleine Fahrradtour gemacht und am Tag darauf haben wir einen Wasserpark besucht und waren bei Luckys. Wir haben echt total viele Dinge in der 1. Woche gemacht und ich konnte schon echt viel sehen. Recht schnell kam dann aber auch schon der 1. Schultag und das normale Schulleben.
Mehr davon könnt ihr im nächsten Blog Post lesen!
Eure Pauline
Schüleraustausch in den USA
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