Schüleraustausch oder Au-pair: Dieser Auslandsaufenthalt eignet sich für dich

Schüleraustausch oder Au-pair: Dieser Auslandsaufenthalt eignet sich für dich

Du willst unbedingt mal raus aus Deutschland und ferne Länder kennenlernen? Dann könnte ein Schüleraustausch für dich genau das Richtige sein. Oder ist nicht doch ein Aufenthalt als Au-pair im Ausland sinnvoller? Wir zeigen dir, wie du sinnvoll abwägst und welche Vor- und Nachteile beide Varianten mit sich bringen.

Schüleraustausch: Jede Menge Zeit, die Sprache und das Land kennenzulernen

Verglichen mit einem Jahr als Au-pair zeichnen den Schüleraustausch viele Vorteile aus:

  • Mehr Freizeit: Du hast jede Menge Zeit, um Land und Leute kennenzulernen. Du gehst vormittags zur Schule, danach hast du jedoch Freizeit – und zwar direkt in der Schule. In vielen Länder finden die Hobbies nämlich als außerschulische Aktivität direkt nach dem Unterricht, jeden Tag, in der Schule statt. Hinzu kommt dann abends natürlich das Lernen, denn genau wie Zuhause ist es auch im Austausch dein „Job“, Schüler zu sein.
  • Alter: Für einen Schüleraustausch liegt die Altersgrenze deutlich niedriger als bei der Arbeit als Au-pair. Hier kannst du je nach gewähltem Land und Anbieter bereits ab 14 bis 18 Jahren teilnehmen.
  • Zeitspanne: Du kannst selbst entscheiden, wie lange du im Ausland bleiben willst. Ob drei bis sechs Monate oder ein ganzes Jahr – es gibt unterschiedlichste Modelle. Selbst mehrere Jahre und ein Abschluss im Ausland sind möglich.
  • Kein Zeitverlust: Besuchst du die Schule im Gastland zuverlässig und mit guten Ergebnissen, kannst du dir die Zeit in Deutschland häufig anrechnen lassen, sodass du nach deiner Rückkehr einfach wieder in deine alte Klasse einsteigen kannst.
  • Ohne Druck: Toll ist auch, dass nicht zusätzlich die Aufgabe hast, Geld zu verdienen oder dich um ein Auto zum Reisen sorgen musst oder, oder, oder. Du kannst den Austausch als Auszeit von der Schule nehmen, denn auch mit einem Jahr mehr Schule, geht es jung schon in die Arbeitswelt oder das Studium. Die Zeit ist also definitiv nicht verloren, sondern eine Investition in deine Zukunft.

Ein wichtiges Thema beim Schüleraustausch ist die Finanzierung. Du bzw. deine Eltern müsst nicht nur für das Programm, die Betreuung, den Flug und das Visum aufkommen, sondern auch für die Versicherung und dein Taschengeld für die Freizeit im Ausland. Je nach Situation kann es möglich sein, Auslands-BAföG oder ein Stipendium für dein, beispielsweise, Auslandsjahr in den USA zu beantragen. In den meisten Fällen ist allerdings auch ein gewisser Eigenanteil zu bezahlen. Besonders gut: Austauschschüler müssen das BAföG nicht zurückzahlen!

Arbeit als Au-pair: Mehr Arbeit, aber auch mehr Unabhängigkeit

Gehst du als Au-pair ins Ausland, wohnst du bei deiner Gastfamilie und betreust deren Kinder. Im Endeffekt handelt es sich um ein Tausch“geschäft“: Du bekommst Kost und Logis kostenfrei und erhältst ein kleines Taschengeld, arbeitest andererseits aber auch etwa 25 bis 30 Stunden pro Woche mit den Kindern. Der Auslandsaufenthalt als Au-pair hat ebenfalls einige Vorteile:

  • Einfachere Finanzierung: Die Kosten sind verglichen mit einem Schüleraustausch geringer, da du für deinen Aufenthalt eine Gegenleistung erbringst und dadurch sogar ein Taschengeld erhältst. Deshalb ist ein Jahr als Au-pair meist auch für Teilnehmer machbar, die von Zuhause nur wenig finanzielle Unterstützung erhalten oder kein Stipendium in Anspruch nehmen können.
  • Zeitspanne: Ein Auslandsaufenthalt als Au-pair dauert meist rund ein Jahr. Mittlerweile gibt es aber auch die Möglichkeit, als Sommer-Au-pair tätig zu werden oder der Aufenthalt zu verlängern. In diesem Fall, Sommer-Au-pair, bist du nur etwa zwei bis drei Monate im Ausland (z. B. als Ferienbetreuung).
  • Freizeit: Natürlich hast du auch als Au-pair ausreichend freie Zeit. Es gibt viel Gelegenheit, das Land und die Kultur kennenzulernen und auch mit anderen Au-pairs eine Gemeinschaft zu bilden. Aber Achtung: Durch die Kinderbetreuung solltest du flexibel sein, denn sie ist kein typischer Nine-to-five-Job.

Als Au-pair solltest du mindestens 18 Jahre alt sein. Du trägst viel Verantwortung und wirst sicher auch stressige Phasen erleben. Manchmal ist es schwierig, die freie Zeit von der Arbeitszeit zu trennen, weil du bei der Gastfamilie lebst. Andererseits macht aber gerade diese Integration in die Familie den großen Reiz dieses Auslandsaufenthalts aus.

Ob für dich ein Schüleraustausch oder ein Aufenthalt als Au-pair die bessere Variante ist, um die Zeit im Ausland zu gestalten, hängt nicht nur von deinem Alter und deinen Finanzierungsmöglichkeiten ab, sondern auch von deinen persönlichen Vorlieben. Liebst du es, dich um Kinder zu kümmern und hilfst du gerne im Haushalt, versuche dich ruhig als Au-pair. Ist das nicht der Fall, möchtest du einmal die Schule in einem Land kennenlernen, wie sich dort der Alltag anfühlt und neue Aktivitäten wie Sportarten ausprobieren, könnte ein Schüleraustausch mit Sprachkurs für dich die sinnvollere Option sein. Hier findest du 10 Gründe, warum du einen Schüleraustausch machen solltest.